Veröffentlicht am 2. Oktober 2025
Lesezeit 5 min


Susan Backhaus
Blog Autorin und Produktmarketingmanager, BienenBackhaus
Honig ist nicht gleich Honig. Beim Einkaufen fällt sofort auf: Manche Gläser enthalten einen goldklaren, flüssigen Honig, andere eine cremige, fast streichzarte Masse, wieder andere sind tiefbraun und kräftig im Geschmack.
Diese Unterschiede entstehen durch drei Faktoren:
Die Herkunft des Nektars oder Honigtaus – also von welchen Blüten oder Bäumen die Bienen sammeln.
Die Verarbeitung durch den Imker – ob der Honig gerührt, gefiltert oder naturbelassen bleibt.
Die Jahreszeit und das Klima – Frühtracht unterscheidet sich stark von Spättracht.
Blütenhonig stammt aus dem Nektar von Blumen und Kräutern. Er ist oft hell, mild und wird gerne als Allrounder verwendet. Typische Beispiele sind Raps- oder Kleehonig.
Waldhonig dagegen wird aus Honigtau gewonnen – das sind zuckerhaltige Ausscheidungen kleiner Insekten auf Bäumen. Waldhonig ist dunkler, kräftiger und leicht malzig im Geschmack. Besonders beliebt ist Tannen- oder Fichtenhonig.
Schon diese beiden Grundarten zeigen, wie unterschiedlich Honig sein kann.
Die Textur von Honig hängt vor allem vom Verhältnis von Fruktose und Glukose ab.
Flüssiger Honig: bleibt länger klar und eignet sich perfekt zum Süßen von Getränken.
Kristallisierter Honig: entsteht, wenn der Glukoseanteil hoch ist (z. B. Raps). Manche lieben diese körnige Konsistenz pur vom Löffel.
Cremehonig: wird vom Imker langsam gerührt, bis er feinkristallin ist – dadurch lässt er sich wunderbar streichen, ähnlich wie ein Brotaufstrich.
Vielblütenhonig (Polyfloral): Bienen sammeln frei in der Umgebung → das Ergebnis ist eine aromatische Mischung, die von Jahr zu Jahr variieren kann.
Sortenhonig (Monofloral): Imker stellen ihre Völker gezielt zu bestimmten Trachtpflanzen, z. B. Akazie, Linde oder Lavendel. Dadurch entsteht ein sehr charakteristischer Geschmack und oft auch eine klare Farbe.
Beispiel: Wanderimker bringen ihre Bienenvölker während einer Saison mehrmals an verschiedene Standorte, damit sie gezielt Kleeblüten, Sonnenblumen oder Kastanien anfliegen.
Akazienhonig: sehr mild, fast klar, bleibt lange flüssig.
Lindenhonig: intensiv, minzig-aromatisch, goldgrünlich.
Kleehonig: zart, blumig, hellgolden.
Buchweizenhonig: kräftig, malzig, dunkelbraun.
Lavendelhonig: aromatisch, blumig, mit mediterranem Flair.
Tannenhonig: würzig, herb, dunkler Farbton – klassischer Waldhonig.
📌 Hinweisbox:
Wussten Sie schon?
Die Farbe des Honigs verrät oft etwas über den Geschmack:
Helle Honige → eher mild und süß
Dunkle Honige → kräftig und würzig
Die große Auswahl an Honigsorten ist Ausdruck der Naturvielfalt und der Imkerkunst. Von mild und flüssig bis kräftig und cremig – jede Sorte erzählt ihre eigene Geschichte. Wer verschiedene Honige probiert, entdeckt nicht nur neue Geschmacksrichtungen, sondern auch spannende Nuancen von Region zu Region.