Veröffentlicht am 2. Oktober 2025

Was sind die verschiedenen Honigsorten?

Warum kein Honig dem anderen gleicht

Goldener Blütenhonig und dunkler Waldhonig auf einem Tisch arrangiert
Susan Backhaus

Susan Backhaus

Blog Autorin und Produktmarketingmanager, BienenBackhaus

Die Grundlagen: Warum Honig so vielfältig ist

Honig ist nicht gleich Honig. Beim Einkaufen fällt sofort auf: Manche Gläser enthalten einen goldklaren, flüssigen Honig, andere eine cremige, fast streichzarte Masse, wieder andere sind tiefbraun und kräftig im Geschmack.
Diese Unterschiede entstehen durch drei Faktoren:

  1. Die Herkunft des Nektars oder Honigtaus – also von welchen Blüten oder Bäumen die Bienen sammeln.

  2. Die Verarbeitung durch den Imker – ob der Honig gerührt, gefiltert oder naturbelassen bleibt.

  3. Die Jahreszeit und das Klima – Frühtracht unterscheidet sich stark von Spättracht.


Blütenhonig und Waldhonig – die Grundarten

  • Blütenhonig stammt aus dem Nektar von Blumen und Kräutern. Er ist oft hell, mild und wird gerne als Allrounder verwendet. Typische Beispiele sind Raps- oder Kleehonig.

  • Waldhonig dagegen wird aus Honigtau gewonnen – das sind zuckerhaltige Ausscheidungen kleiner Insekten auf Bäumen. Waldhonig ist dunkler, kräftiger und leicht malzig im Geschmack. Besonders beliebt ist Tannen- oder Fichtenhonig.

Schon diese beiden Grundarten zeigen, wie unterschiedlich Honig sein kann.


Konsistenz und Verarbeitung: Flüssig, fest, cremig

Die Textur von Honig hängt vor allem vom Verhältnis von Fruktose und Glukose ab.

  • Flüssiger Honig: bleibt länger klar und eignet sich perfekt zum Süßen von Getränken.

  • Kristallisierter Honig: entsteht, wenn der Glukoseanteil hoch ist (z. B. Raps). Manche lieben diese körnige Konsistenz pur vom Löffel.

  • Cremehonig: wird vom Imker langsam gerührt, bis er feinkristallin ist – dadurch lässt er sich wunderbar streichen, ähnlich wie ein Brotaufstrich.


Vielblüten- vs. Sortenhonig

  • Vielblütenhonig (Polyfloral): Bienen sammeln frei in der Umgebung → das Ergebnis ist eine aromatische Mischung, die von Jahr zu Jahr variieren kann.

  • Sortenhonig (Monofloral): Imker stellen ihre Völker gezielt zu bestimmten Trachtpflanzen, z. B. Akazie, Linde oder Lavendel. Dadurch entsteht ein sehr charakteristischer Geschmack und oft auch eine klare Farbe.

Beispiel: Wanderimker bringen ihre Bienenvölker während einer Saison mehrmals an verschiedene Standorte, damit sie gezielt Kleeblüten, Sonnenblumen oder Kastanien anfliegen.


Bekannte Honigsorten im Überblick

  • Akazienhonig: sehr mild, fast klar, bleibt lange flüssig.

  • Lindenhonig: intensiv, minzig-aromatisch, goldgrünlich.

  • Kleehonig: zart, blumig, hellgolden.

  • Buchweizenhonig: kräftig, malzig, dunkelbraun.

  • Lavendelhonig: aromatisch, blumig, mit mediterranem Flair.

  • Tannenhonig: würzig, herb, dunkler Farbton – klassischer Waldhonig.


📌 Hinweisbox:

Wussten Sie schon?
Die Farbe des Honigs verrät oft etwas über den Geschmack:

  • Helle Honige → eher mild und süß

  • Dunkle Honige → kräftig und würzig


Fazit: Ein Naturprodukt voller Vielfalt

Die große Auswahl an Honigsorten ist Ausdruck der Naturvielfalt und der Imkerkunst. Von mild und flüssig bis kräftig und cremig – jede Sorte erzählt ihre eigene Geschichte. Wer verschiedene Honige probiert, entdeckt nicht nur neue Geschmacksrichtungen, sondern auch spannende Nuancen von Region zu Region.

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